Der gemeinnützige Trägerverein Bürger helfen Bürgern e.V. entwickelt seit Beginn der Corona-Krise fortwährend neue Projektideen, um trotz der notwendigen Corona-Maßnahmen Chancen-Patenschaften zu stiften, die helfen sollen, die inmitten der fortschreitenden Digitalisierung so wichtige Menschlichkeit zu erhalten, ganz im Sinne von „Menschen stärken Menschen“.
Beliebte Digital-Projekte wie „Märchenerzählerin“ und „Gemeinsam Zeichnen“ wurden in diesem Zusammenhang ins Leben gerufen. Und getragen von freiwillig-ehrenamtlichem Engagement ziehen sie seit 2020 mit jedem Termin mehr Zuhörer/Zuschauer und begeisterte Mitmacher an.
Ein ganz neues Digtal-Projekt steht nun in den Startlöchern und wartet darauf, sich zum ersten Mal präsentieren zu können: die „Vor-Lesetage“, powered by Bürger helfen Bürgern e.V. Hamburg. Das Projekt richtet sich an Kinder von 8 bis 14 Jahren.
„Unsere „Vor-Lesetage“ sollen nicht einfach nur Leser und Zuhörer miteinander konfrontieren, sondern Vor-Arbeit leisten, die besseres Textverständnis mit sich bringt und dadurch wiederrum das Vor- und Weiterdenken aller Beteiligten erleichtern wird. Denn nur wer Texte nicht nur übersetzen kann, sondern sie inhaltlich auch wirklich versteht, kann zusammenhängend und konstruktiv vor- und weiterdenken.“ so Bernd P. Holst, Vorstandsvorsitzender des Vereins Bürger helfen Bürgern e.V. Hamburg.
Holst weiter „Wir beabsichtigen, ein digitales Lesetraining anzubieten, bei dem die Beteiligten nicht nur Deutsch lernen, sondern auch gleichzeitig ein bisschen Spaß am Lernen haben. Über Facebook, Skype und Zoom gelangen die vorgelesenen Märchen und Kindergeschichten in die Wohnzimmer, und es gibt die Möglichkeit, uns sowohl im Chat als auch per Email jeweils einzelne Fragen zu den vorgelesenen Geschichten zu stellen. Um das inhaltliche Verständnis zu fördern, werden diese Fragen dann direkt oder bei der Folge-Vorlesung im Dialog geklärt. Die gestellten Fragen sollen sich auf das Textverständnis des Vorgelesenen beziehen, auf die Bedeutung und gleichzeitig auch auf den Zusammenhang des Textes. Wer ein einzelnes Wort in seinem Kontext nicht versteht, kann letztendlich den gesamten Text nicht wirklich erfassen. Und genau hier setzen unsere „Vor-Lesetage“ an.
Eine Geschichte wird über mehrere Etappen (Termine) vorgelesen, und jedes Mal werden weitere Fragen geklärt, so lange, bis der Text vollständig klar ist. Das jeweilige Vorlesen dauert ca. 15 Minuten. Zum Schluss einer jeden Geschichte wird eine Zusammenfassung gemacht: alle Fragen und Antworten werden nochmals kurz durchgegangen, so dass jeder noch einmal für sich selbst klären kann, ob der Text von ihm wirklich verstanden wurde. Und dann erst folgt die nächste Geschichte.
So entsteht praktisch nach und nach ein Hörbuch mit Erklärungen, die das Textverständnis fördern.“
Der Verein Bürger helfen Bürgern e.V. Hamburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, bei der Sprachvermittlung ins Detail zu gehen. Nach vielen Vor-Ort-Mentoring-Stunden, bei denen durch ehrenamtliche Mentoren und Mentorinnen in 1:1-Situationen Sprachen an Mentees erfolgreich vermittelt werden konnten, stellt der digitale Bereich – gerade in Corona-Zeiten – nun eine weitere Herausforderung dar. Klar ist: Beim Erlernen einer Sprache spielt nicht nur das bloße Erlernen von Vokabeln eine Rolle, sondern auch ihr Klang, ihre Betonung und die Mimik wollen hinterfragt, erklärt, verstanden und geübt sein, wenn die mündliche Kommunikation letztendlich Menschen verbinden soll.
Dieser Aufgabe möchte sich Bürger helfen Bürgern e.V. Hamburg künftig stellen, mit dem Vorlesen von Märchen und Geschichten aus unterschiedlichen Kulturen, Texte, die nicht nur unterhaltsam, sondern auch spannend sind. „Wir haben gute Erfahrungen gemacht mit dem Vorlesen von afrikanischen Märchen durch Schriftstellerin Luisa Natiwi. Und jetzt freuen wir uns sehr darauf, weitere Gruppen mit einem Projekt zu erschließen, in das wir u.a. auch unsere bisherigen Mentoring-Erfahrungen miteinbringen können, was ganz neue Mentoring-Dimensionen eröffnen wird.“, so Bernd P. Holst.
Der Start des Projektes „Vor-Lesetage“ wird nach Bildung der dafür notwendigen Gruppen bekanntgegeben. Die Teilnahme ist selbstverständlich kostenlos.
Anmelden kann man sich per Email bei Team FreiwilligenBörseHamburg unter freiwilligenboerse-hamburg@hamburg.de.
(Christine Kosmol)